Dieses Jahr habe ich etwas Neues ausprobiert - nachdem ich letztes Jahr durch Paint & Pour zum Malen gefunden hatte, wollte ich nun etwas mehr ueber mein zweitliebstes alkoholisches Getraenk nach Gin erfahren.
In Northville wurde in einem kleinen exquisiten Weingeschaeft ein sechswoechiger Weinkurs angeboten, in dem eine Sommeliere durch verschiedene Anbauregionen fuehren und entsprechender Wein verkostet werden sollte.
Mein Startpunkt sah folgendermassen aus: Ich mag Rotwein, gerne Zinfandel, oder auch einen Merlot. Weisswein hatte mir bis jetzt noch nicht so gut gefallen, in Paris haben Inke und ich immer Rose getrunken. Getrunken ist hierbei das richtige Stichwort - am Wein gerochen habe ich bisher noch nicht. Viele Rebsorten kannte ich vom Namen, aber hatte sie noch nie probiert.
Der erste Kurs setzte genau hier an - wir lernten welche Schritte beim Wein-Verkosten durchgefuehrt werden & welche Rebsorten es gibt. Zu den insgesamt sechs Weinen - zwei weisse, vier rote - gab es einen kleinen Snack-Teller mit Nuessen, Kaese & Cracker. Mein groesster Aha-Moment hierbei: Wie wunderbar Wein riechen kann! Zusammen mit der Erkenntnis wie viel ich dadurch bisher immer verpasst habe... Die zweite Erkenntnis - wir verglichen immer zwei Weine in einem "Gang" - war dass mir Cabernet Sauvignon weit besser schmeckte als Merlot. Ausserdem lernten wir woran sich Wein erkennen laesst, der in French Oak oder American Oak geaged wurde.
Ab dem zweiten Kurs startete die Reise durch die grossen Weinanbauregionen der Welt - eine Region pro Kurs. Nach Frankreich ging es zu Italien, dann Spanien zum Abschluss des europaeischen Kontinents. In Amerika widmeten wir uns zuerst Kalifornien, dann Argentinien & Chile.
Fuer mich ebenfalls sehr interessant - neben den Regionen der Anbaugebiete behandelten wir vor allem die Auswirkung der Boden- und klimatischen Begebenheiten auf den Geschmack des Weines. Ist der Boden z.B. sehr karg und die Pflanze muss sich stark anstrengen, um zu ueberleben, fuehrt dies zu besserem Wein - ich haette das Gegenteil erwartet. Je mehr Sonne die Traube erhaelt, desto mehr Zucker wird produziert & damit auch mehr Alkohol. In kalifornischen Weinen ist der Alkoholgehalt daher hoeher als z.B. in franzoesischen Weinen, die Fruchtnoten sind staerker ausgepraegt, dafuer fehlen erdige & mineralische Untertoene. Spanien befindet sich klimatisch und geschmacklich gesehen zwischen diesen beiden Regionen.
Die sechs Wochen gingen so schnell vorbei & hatten mir so gut gefallen, dass ich beschloss, noch zwei weitere Einzelkurse zu buchen - Champagner / Sparkling Wine sowie Fortified Wine.
Beim Champagner-Kurs verkosteten wir neben Prosecco und Cava auch zwei Champagner-Sorten, die beide ausserordentlich gut waren. Auch der Prosecco mit seinen blumigen Duftnoten und dem lieblichen Geschmack hatte mich sehr positiv ueberrascht.
Der Fortified Wein-Kurs behandelte Madeira, Sherry & Port. Eine sehr interessante Erfahrung, da ich bisher noch nie etwas aus dieser Familie getrunken hatte, aber doch etwas zu stark fuer meinen Geschmack. Der Madeira und der suessere Port haben mir am besten gefallen.
Alles in allem - ich wuerde mich jetzt nicht als Weinexperte bezeichnen (habe aber zumindest schon Oak Aging erkannt bei einem Wein in LA), aber in Zukunft definitiv mehr Zeit damit verwenden, Wein genauer auszusuchen und zu riechen. Und ich freue mich schon sehr, dieses Wissen Weihnachten mit meinen Eltern zu teilen :)
Anbei einige Eindruecke :
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(Albert Einstein)