Auf dem Rückweg vom Kloster in Koblenz entschied ich, einen Museums-Abstecher bei der Grube Messel einzulegen.
Im mittlerweile stillgelegten Ölschiefer-Tagebau wurden unzählige beeindruckende Fossilien aus dem Eozän gefunden, darunter neben Insekten, Pflanzen und kleineren Wirbeltieren auch Reptilien wie Krokodile, Vögel oder das bekannte Urpferd. Die Fossilien sind erstaunlich gut erhalten, sodass zum Teil einzelne Federn, Schuppen oder auch der Mageninhalt erkennbar ist - und das nach Millionen von Jahren!
Im Gegensatz zum Posidonienschiefer aus Holzmaden jedoch zersetzt sich dieser Schiefer noch schneller, sodass die Präparation sehr zeitnah nach der Bergung erfolgen muss und die Funde danach in einer wachsartigen Matrix eingebettet werden - erweckt den Anschein sie wären in Bernstein getaucht.
Im Besucherzentrum ist neben ausgewählten Funden auch ein Bohrkern ausgestellt an dem sich die mineralogische Vergangenheit der Grube Messel erkunden lässt - auf Lavagestein nach Vulkanausbrüchen und Tuff legten sich nach vielen Millionen Jahren die Ton- und Ölschiefer-Vorkommen - zu einer späteren Zeit als in Holzmaden, daher wurden hier auch keine Ammoniten o.ä. gefunden.