Für einen Fossilien- und Mineralien-Begeisterten wie mich gibt es in Wien nichts besseres als das naturhistorische Museum. Das Schwester-Museum zum kunsthistorischen ist sowohl vom Gebäude als auch den Exponaten her genauso beeindruckend - nur stärker von Schulklassen frequentiert. Wie in einem Palast wandelt der Besucher durch die Säle wo von Mineralien & Gesteinen über Fossilien, Dinosaurier, umfangreichen Tierausstellungen und Sonderexponaten alles vertreten ist.
Mein Hauptinteresse - da es mein zweiter Besuch war und ich während der Lockdowns meine Liebe zu Gesteinen und Fossilien wiederentdeckt habe - galt dieses Mal dem Mineralien- und Fossilien-Bereich. Bereits am Eingang beeindruckt eine hunderte Kilo schwere mittig aufgetrennte Amethyst-Druse in annähernder Menschen-Größe. In den anschließenden Sälen finden sich neben ebenfalls durch ihre Größe beeindruckenden Quarzen, Kalken und Drusen auch nach Gesteins-Art geordnete kleinere Exponate.
Manche der Vitrinen erstrahlen in leuchtendem Gelb (ich habe festgestellt dass ich ein großer Citrit-Fan bin und im Shop einen kleinen Stein erstanden), anderen in Aquamarin-Blau, iridisierendem Farbspiel oder goldigem Pyrit-Glanz. Wunderschöne Kristall-Bildungen sind zu bewundern, teils unnatürlich intensiv wirkendes Farbenspiel und vor allem im Bereich der Pyrite & Steinsalze fasziniert kubistische Formen. Es ist absolut faszinierend zu sehen was die Natur alles hervorgebracht hat und ich verbringe viel Zeit mit dem Erkunden jeder einzelnen Vitrine wobei es auch besonders interessant ist die verschiedenen, über den ganzen Globus verstreuten, Fundstellen zu entdecken.
Zum Abschluss widmet sich die Ausstellung dem Thema Schmucksteine - geschliffene Kristalle in verschiedenen Farben, Achate, Amethyste, Citrit und mehr - natürlich dürfen auch Gold und Diamanten nicht fehlen.
Weiter geht es in einem Exponat zum Thema Entstehung der Erdgeschichte und Meteoriten - begleitet von einer Wanderung durch die verschiedenen Erdzeitalter mit dem Beginn der Entwicklung von Leben, dargestellt in Fossilien. Von ersten Stromatoporen geht es dort über zu Ammoniten, ersten Fischen, Trilobiten, Muscheln, Seeigeln, ersten Pflanzen und Seelilien. Nach meiner Lektüre von "Trilobite - Eyewitness to Evolution" sehe ich die verschiedenen Trilobiten und Agnostiden mit ganz anderen Augen. Was darf natürlich auch nicht fehlen? Dinosaurier. Große Skelette von landlebenden Reptilien stehen dort neben fossilen Meeres-Sauriern auf Platten - auch der langsame Weg zu unseren heutigen Vögeln wird aufgezeigt.
Nach einem kurzen Abstecher zu Goldfunden aus der Frühgeschichte war ich bereit für ein spätes Mittagessen unter der beeindruckenden Kuppel.
Um dorthin zu gelangen führt ein beeindruckendes Treppenhaus - incl. riesigem Deckengemälde - in den oberen Stock. Ich ergatterte einen der letzten Plätze und genoß ein überraschend leckeres Kichererbsen-Curry mit anschließendem Affogato.
Gerade die Tier-Exponate sind für die Kinder sehr interessant, denn sie bieten eine Vielzahl von ausgestopften und konservierten Tieren, angefangen mit umfangreichen Schmetterlingssammlungen bis zu großen Panoramen mit Vögeln und Säugetieren. Der marine Part ist mit seinen in Alkohol konservierten Fisch z.T. fast etwas gruselig, der große Bereich zum Thema Haie sehr interessant und beeindruckend gestaltet.
Zu guter Letzt durfte ein Besuch im Museums-Shop natürlich nicht fehlen! Seitdem wohnen diese wunderschönen Ammoniten bei mir:
Ein wunderschöner Besuch - ich komme bestimmt wieder...
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(Albert Einstein)