4/16/2016

Strand, Schildkröten, Sonne

Mein zweiter Tag auf den Florida Keys startet sehr früh - pünktlich zum Sonnenaufgang bin ich am Strand und bestaune das farbenfrohe Spektakel. Danach genieße ich noch etwas die laue Luft und den Wind auf einer der Strandliegen bevor sich der Hunger und mein Wunsch nach Kaffee bemerkbar macht.






In Islamorada gibt es nahe meines Hotels ein süßes kleines Café, zu dem ich nach dem Check Out fahre. Wie viele der Häuser auf den Keys ist es in knallbunten Farben gehalten, innen gibt es neben einem großen Frühstücksangebot verschiedene Retro-Artikel mit Pin Up's, sodass ich nach dem Frühstück einen neuen Kühlschrank-Magneten und Post Its erstehe. Zum großen Kaffee entscheide ich mich für Oatmeal mit Früchten und Granola oben drauf. Dazu braunen Zucker. Sättigt gut für den anstehenden Tag, der mich bis an die Südspitze der Keys- Key West - führen wird.



Zuerst reserviere ich jedoch einen Platz für eine Führung im Turtle Hospital in Marathon, auf das ich mich schon sehr freue. Auf dem Weg nach Marathon habe ich noch Zeit für einen Strandbesuch am Coco Plum Beach. Dieser Strand auf dem Fat Deer Key ist besonders geschützt, da er einer der Plätze ist an denen Meeresschildkröten laichen. Zwei Windsurfer bereiten gerade ihre Kites vor während ich den regulären Strand entlanggehe und dann durch das Unterholz eine kleine einsame Bucht und einen versteckten See entdecke. Am liebsten würde ich länger bleiben aber mein Termin in Marathon rückt näher.










Das Turtle Hospital befindet sich auf dem Gelände eines ehemaligen Hotels und kümmert sich um verletzte Meeresschildkröten, die z.B. durch Bootszusammenstöße verletzt werden, orientierungslos und geschwächt gefunden werden oder an einer Virusinfektion mit Tumoren leiden. Im Krankenhaus werden die Schildkröten versorgt und - soweit möglich - auf ihre Aussiedlung vorbereitet. Schildkröten, die aufgrund von Bootszusammenstößen deformierte Panzer haben müssen leider zeitlebens im Hospital bleiben - sie können nicht mehr tauchen und bekommen Gewichte auf die Panzer geklebt um das zu ermöglichen. Ich lerne dass aber z.B. Schildkröten, die einen ihrer Flipper verloren haben trotzdem wieder ausgesetzt werden, da sie auch mit drei Flossen überlebensfähig sind. Die vom Virus befallenen Tiere werden operiert sowie immunisiert und dürfen nach einem tumorfreien Jahr wieder in die Freiheit. Jeder der zur Rettung einer Schildkröte beiträgt darf ihr einen Namen geben - anscheinend waren das auch Leute aus Michigan, da ich 'Spartan' herumschwimmen sehe ...
Die Tour ist sehr gut gemacht und führt durch das gesamte Gelände - Untersuchungsräume, OP, Aussiedlungs-Pool bist zu den 'Kranken-Pools' (statt -Zimmern). Gerade die Turtles die sich auf ihre Aussiedlung vorbereiten sind sehr neugierig, schwimmen herum, schauen aus dem Wasser und bestaunen die Besucher.









In Marathon habe ich online eine Empfehlung für einen sehr guten Seafood Imbiss direkt am Hafen entdeckt. Dort kehre ich ein und geniesse einen Crabcake mit Cole Slaw mit Blick auf Boote und Palmen. Auf dem Parkplatz fühle ich mich mit meinem SUV fast wie ein Außenseiter - als ich zum Auto zurückkomme bin ich von 5 weissen Mustang umgeben :).

Weiter geht es Richtung Pigeon Key. Dort befindet sich die längste und schönste der Keys - Brücken, die 7 Mile Bridge. Neben der neuen Autobrücke existiert die Old 7 Mile Bridge, zum Teil verfallen und als Fußgängerbrücke genutzt. Von dort sollen sich gut Haie oder Rochen beobachten lassen, ich habe jedoch leider kein Glück. Trotzdem ist die Brücke einfach wunderschön, das Wasser so blau, der Luftzug sorgt dafür dass es in der Sonne erträglich bleibt und es lassen sich Boote und Angler beobachten - einen kleinen Fischschwarm sehe ich noch. Außerdem kleine und große Echsen, die sich auf Steinen sonnen. Einer meiner Lieblingsplätze auf den Keys.








Die Brücke führt über das türkisblaue Wasser Richtung Bahia Honda Key. Für deren State Park fehlt mir leider die Zeit, auf dem Weg zum Little Torch Key allerdings halte ich an um ein interessantes Motiv festzuhalten - mitten im Wasser stehen die verrosteten Überreste einer alten Eisenbahnbrücke. Auf dem Weg dorthin befindet sich ein kleines Wäldchen, das über und über mit weissen Schmetterlingen bevölkert ist. Kleine Echsen sonnen sich und ich beobachte wilde Vögel. Es ist einfach wunderschön.








Langsam schreitet die Zeit voran, daher weiter auf den Weg - über die Pine und Sugarloaf Keys zum Boca Chica Key und nach Key West. So viele Brücken gilt es zu überqueren, das Wasser wird immer türkiser und funkelt in der Sonne als wäre es mit kleinen Diamanten übersät. Schließlich erreiche ich Key West und die Old Town, in der sich mein Hotel, das 'Eden House' befindet. Ich ergattere den letzten Parkplatz (erleichtert) und checke 5 Minuten vor Ende der Happy Hour ein. Natürlich wird diese noch genutzt und ich trinke einen kostenlosen Gin & Tonic in einer Hängematte am Pool.


Das Hotel liegt sehr zentral am Hafen im alten Stadtteil, perfekt als Startpunkt für die abendliche Stadterkundung. Es gibt viel zu entdecken - viele kleine schöne Häuser, überall laufen Hühner mit Küken frei herum, vor dem Old Custom House stehen verschiedene Statuen.





















An einem Foodtruck stärke ich mich mit Shrimp Tacos auf asiatische Art mit viel Sriracha.


Danach geht es zum überfüllten Mallory Square - dort versammeln sich alle um den Sonnenuntergang zu bestaunen. Allerdings lässt uns hier das Wetter im Stich - Wolken verdecken die Sonne, viel ist nicht zu sehen.



Zurück durch die Stadt um am Hafen entlang gehe ich ins Hotel und setze mich dort noch mit einem Kaffee auf die Hollywoodschaukel am Pool und lasse den Abend gemütlich ausklingen.








2 Kommentare:

  1. Hallo Julia, das ist ja wirklich eine schöne Gegend! Wie wärs mit einem Ferienhaus dort :-) Dein Bericht ist sehr gut gelungen, ....und die Fotos sowieso.

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    1. Eine gute Idee, aber ich befürchte das übersteigt mein Budget :)

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„Der Fortschritt lebt vom Austausch des Wissens.“
(Albert Einstein)