Mein zweiter Tag in Vancouver startete mit einem kleinen Frühstück im Hotel - das angebotene Continental Breakfast war mir zu umfangreich daher entschied ich mich für Joghurt mit Nussmüsli und einem Kaffee - mit Blick auf Justin Trudeau 💕
Mein bekannter Weg am Yachthafen vorbei führte mich zum Bootsanleger im Park. Diesmal sollte es etwas weiter hinaus in die Bucht gehen - an Granville vorbei bis zum Vancouver Maritime Museum im Stadtteil Kitsilano.
Als ich als einziger Fahrgast aus der kleinen Fähre ausstieg, lag gefühlt ein Teil des Museums bereits vor mir - am Bootssteg vertäut waren verschiedene historische Boote - Segelboote, Kutter & ein imposantes Polizeiboot.
Nach der Erkundung - alleine in der Sonne und nur mit dem Kreischen der Möwen im Ohr und dem Geruch von Seegras in der Nase - ging ich zum Hadden Park von dem aus sich ein wunderbarer Ausblick über die Bucht bot - auf den Sunset Beach auf der einen, die Berge auf der anderen Seite, ergänzt um eine Vielzahl an Container- und Ladekähnen die in der Bucht vertäut lagen. Vielleicht mussten sie auf den Zeitpunkt warten, an dem sie im Hafen ihre Ladung löschen konnten?
Nun zog es mich zum Maritime Museum hin (https://www.vancouvermaritimemuseum.com).
Die Hauptattraktion des Museums stellte das Schiff St. Roch da - in Vancouver gebaut, war es das erste Schiff dem die Nordwestpassage von Westen nach Osten in den 40er Jahren gelang. Später umrundete das Schiff von Hallifax aus durch den Panama Kanal Nordamerika. Zur Unterstützung der Expeditionen im gefährlichen Packeis wurde das extra verstärkte Schiff durch Inuit unterstützt, die z.T. an Bord der St. Roch mitreisten - und ihr Zelt einfach an Bord aufschlugen, incl. Huskys.
Neben interessanten Informationstafeln wurde halbstündig ein Film gezeigt nach dessen Ende das Schiff besichtigt werden konnte. Bemerkenswert ist dass ein Teil des Museums um das Schiff herumgebaut wurde - zuerst fand die Restauration der St. Roch nach der Rückführung nach Vancouver statt, dann wurde das Museumsgebäude wie ein riesiges Holzzelt um das Schiff herum gestaltet. Über Treppen gelangt man im Ausstellungsraum hinab bis an den Bug des Schiffes.
Besonders fasziniert hat mich neben den Eindrücken an Bord des Schiffes vor allem eine Videosimulation - ich gebe zu sie war wohl eher für Kinder gemacht aber es waren gerade keine da - in der man an Bord des Steuerrades durch die eisigen Gewässer navigieren konnte - Eisbergen ausweichen, vorbei an Walrössen, Narwalen und Eisbären. Ich bin gleich zweimal gefahren so viel Spaß hat das gemacht 😊
Der zweite Teil des Museums war eine Mischung aus Ausstellungsräumen - Gemälde und Photographien des historischen Vancouver sowie unzählige Nachbauten verschiedenster Schiffe incl Informationen zu deren Geschichte - und Erlebnismuseum. Vor allem der den Piraten gewidmete Raum war spannend sowie der Raum in dem erklärt wurde mit welchen Mitteln auf Schiffen navigiert wurde.
Mit vielen neuen Eindrücken ging ich wieder hinaus in die Sonne und den Hadden Park entlang zum Kitsilano Beach.
Trotz des etwas kühleren Wetters und Windes war der Strand gut besucht - mich verschlug es jedoch bald wieder in Richtung Landesinnere und ich erkundete den Stadtteil Kitsilano. Vor allem durch Wohnhäuser geprägt und angenehm ruhig fand ich einen Starbucks, wärmte mich mit einem Chai Tea Latte auf und spazierte zum Vanier Park von dem aus sich einige gute Ausblicke auf die Skyline Vancouvers boten. Am Wasser entlang unterquerte ich die große Burrard Street Bridge bis ich wieder auf der Granville Island ankam.
Nach einer Abwägung meiner Optionen - Shopping in Downtown, Stanley Park, Olympic Village - entschied ich mich für letzteres. Die Fahrt mit der False Creek Ferry dauerte etwas länger da das Village am anderen Ende der Bucht liegt - Granville markiert den Eingang der Bucht, das Olympic Village am Creekside Park das Ende. Dort befindet sich auch das Museum Science World, ein futuristischer Kugelbau.
Mit Blick auf das Museum, das am anderen Ufer liegende Stadion und die verschiedenen Boote, saß ich auf einer Bank am Wasser und genoß einen kleinen Snack aus einer Bäckerei - ein flaches Brötchen mit Spinat und gerösteten Paprika, warm gemacht. Sehr lecker!
Nach einer Erkundung des Olympic Villages, das nun vermehrt Wohnanlagen und einige kleine Shops beherbergt, kehrte ich wieder ans Wasser zurück und machte mich langsam auf den Rückweg - diesmal nicht mit der Fähre sondern zu Fuß.
Die Uferanlagen in Vancouver sind in der False Creek Bucht wirklich schön angelegt - viel grün, abgetrennte Wege für Radfahrer und Fußgänger, vielfältige Sitzmöglichkeiten wo ich auf halbem Weg noch einmal anhielt um Ruderteams beim Training zu beobachten.
Über die Cambie Brücke ging es dann zurück auf das andere Ufer Richtung Yaletown. Mein nächster Tag sollte der letzte in Vancouver sein, daher wollte ich früh aufstehen um noch einiges zu sehen vor meiner Rückfahrt nach Seattle.
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(Albert Einstein)