3/30/2018

Besuch im historischen St. Augustine

Ende März packte mich wieder das Reisefieber (und die Tatsache dass ich sonst Urlaubstage verloren hätte) und ich entfloh dem eisigen Michigan für einen fünftägigen Trip nach Florida.
Aufgrund des Spring Breaks entschied ich mich doch gegen einen Besuch von Disney World und für etwas mehr Meer und Kultur.
Meine Reise startete früh morgens mit dem ersten Schock am Airport - ich hatte beim Check In Automaten meine Kreditkarte vergessen, rannte also 30 Min vor Boarding noch einmal zurück und suchte. Zum Glück hatte ein netter Finder die Karte gleich am Schalter abgegeben und sie war schon auf dem Weg zu meinem Gate. Moral der Geschichte - keinen Flug nehmen, bei dem man um 3.45 aufsteht ... Aber es ging ja noch alles gut & im Flieger konnte ich in der First Class mein verpasstes Frühstück nachholen - mit Tischdecke und Silberbesteck. Ich war positiv überrascht ...


Früher als geplant landeten wir in Orlando und ich machte mich auf meinen zweistündigen Weg nach St. Augustine, nordöstlich von Orlando nahe der Küste gelegen.
Mein Hotel enttäuschte nicht - das Collectors Inn (https://thecollectorinn.com), welches aus verschiedenen historischen Wohnhäusern inmitten eines großen Gartens angelegt war, versprühte Charme und Geschichte und mein Apartment (inkl Küche und Wohnzimmer) bot neben dem ursprünglichen Holzfußboden und Deckenbalken auch den Original-Kamin zum Bewundern.




Von hier aus war die alte Innenstadt leicht zu Fuß zu erreichen - durch kleine Gässchen und Kopfsteinpflaster schlenderte ich an historischen Häusern vorbei und fühlte mich nicht wie in der typischen neu angelegten, quadratischen amerikanischen Standard-Stadt.







Eine Ausnahme gab es jedoch - und hier kam wohl auch noch erschwerend hinzu dass es Sonntag war und daher entsprechend gut von Touristen besucht - ein Teil der St. George Street, eine Fußgängerstraße die sich von Süden nach Norden durch die Innenstadt zieht, war nicht nach meinem Geschmack. Zwar waren auch hier die meisten Häuser alt und schön restauriert, aber angefüllt mit den typischen Touristen-Shops, -Lokalen und -Bars. Nicht meins. Aber nur eine Nebenstraße weiter sah die Welt schon anders aus und auch die Cathedral am Marktplatz war ein beeindruckender Anblick.









Am kleinen Yachthafen ließ sich ein Blick erahnen auf die an der Küste liegende vorgelagerte Insel St. Augustine Beach sowie die Ponce de Leon- Zugbrücke, die über das Wasser führte. Daneben gelegen befindet sich ein militärisches Fort aus den Zeiten des Bürgerkriegs, das der Verteidigung des Hafens diente.





In der Nähe der George Street fand ich in einer Nebenstraße ein Restaurant, das mir sehr gefiel und noch einen Platz draußen in der Sonne übrig hatte (http://www.thefloridianstaug.com). Daher schmiss ich meine Pläne kurzerhand um und machte aus dem geplanten Abendessen ein spätes Mittagessen - mittlerweile war es 3 Uhr, gab aber noch die Mittagskarte. Die mir empfohlene Variation von Shrimp & Grits mit den Grits als Polenta Cake, innen saftig, außen knusprig, war überaus lecker und ich gönnte mir für den Weg noch einen Key Lime Cheesecake.



Diesen aß ich, nachdem ich noch etwas durch die kleinen Gässchen geschweift war, im Garten des Flagler College.








Das Flagler College befindet sich in den Gebäuden des ehemaligen Ponce de Leon Hotels, vom Industriellen Flagler, der auch die Florida Railway besaß, in beeindruckend kurzer Bauzeit im europäischen Stil errichtet. Mit diesem Hotel - und der neuen Eisenbahnverbindung von St. Augustine aus, sollten die Reichen aus dem Norden für die Winterzeit in das warme Florida gelockt werden. Der Bau ist absolut beeindruckend, vermischt Stile aus der griechischen Antike und spanischen Palästen mit nautischen und christlichen Themen (u.a. bildet der Grundriss des Hotels aus der Luft betrachtet ein großes Kreuz). Marmor, Säulen sowie Material für die Böden wurden aus Europa importiert, der Rest des Baus mit einer Mischung aus Zement und Muschelschalen fertig gestellt.






Besonders imposant ist die Eingangshalle, deren kuppelförmige Decke durch ein beeindruckendes Gemälde ergänzt wird. Dort entdeckt man bei jedem Blick nach oben ein neues Detail.







Neben dem College befindet sich die ebenfalls von Flagler in Auftrag gegebene Presbyterian Memorial Church. Beide besichtigte ich am nächsten Tag genauer.










Mein Rückweg führte mich entlang des zweiten großen Flagler-Hotels, in dem nun das Lightner Museum untergebracht ist.





Erschöpft vom langen Tag entspannte ich mich mit Gourmet Caramel Popcorn aufs Haus in meinem kleinen historischen Apartment.

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(Albert Einstein)