Stockholm scheint die Stadt der Museen zu sein - so zumindest mein Eindruck nach den ersten Seiten in Reiseberichten. Da ich absolutes Glück mit dem Wetter hatte - durchgehender Sonnenschein mit angenehmen 21 Grad - wollte ich bei diesem Besuch auch viel Zeit draußen verbringen, doch an zwei Museen konnte ich nicht vorbeigehen.
Beide liegen - neben einigen anderen Museen wie dem Alkohol- oder Wrackmuseum, auf einer Insel gegenüber des luxuriösen Stadtteils Östermalm und unweit des Freilichtmuseums Skansen.
Mein Weg führte mich zuerst zum Vasa Museum. 1628 sank - noch im Stockholmer Hafen, nur einige hundert Meter nach Start seiner Jungfernfahrt, das Kriegsschiff Vasa.
Mehrere Gründe führten zu dem schnellen Untergang - für mich der herausstechendste die Kombination aus Fehlkonstruktion und zu starkem Fokus auf die Optik des Schiffes. Wie sich nach der Bergung herausstellte war das Schiff insgesamt zu schmal & zu hoch gebaut, sodass der Schwerpunkt zu weit oben lag - und dies in Kombination mit zu wenig Ballast im Rumpf und äußerst aufwendigen, zusätzlich Gewicht addierenden Holzaufbauten und -figuren am Oberdeck - führte nach einer starken Brise zu einer Schiefstellung sodass durch die Kanonenluken Wasser eindringen konnte. Viele Menschen konnten aufgrund der Nähe zum Hafen gerettet werden, doch einige gingen zusammen mit der Vasa unter und wurden in den 1950er Jahren gemeinsam mit dem Schiff geborgen.
Zu den Umständen der Katastrophe aber auch zur Bergung und anschließenden Restaurierung - die permanent weitergeht um das Wrack für die Zukunft zu erhalten - gibt es im Museum interessante Exponate und einen gut gemachten Film.
Im Zentrum des Museums jedoch steht die Vasa an sich - das Gebäude wurde um das Schiff herum konstruiert und über verschiedene Etagen bewegt sich der Besucher am Wrack entlang und hinauf - im obersten Stock angekommen bietet sich der beste Blick auf die Takelage und die kunstvollen Holzschnitzereien. Diese waren im Originalzustand in bunten Farben bemalt, sind mittlerweile durch die Zeit unter Wasser und die Präparation genauso wie der Rest der Vasa jedoch dunkelbraun verfärbt.
Nicht nur die kunstvollen Verzierungen sondern vor allem auch die schiere Größe dieses Kriegsschiffes - des best erhaltenen aus dem 17. Jahrhundert - ist absolut beeindruckend und macht einen Besuch im Vasa Museum zu einem Muss jedes Stockholm- Besuchs.
Einen anderen Fokus hatte das zweite Museum, dem ich einen Besuch abstattete - hier handelte es sich um ein jüngeres & erfolgreicheres schwedisches Wirken - ABBA! Getreu dem Motto "Thank you for the Music" lässt sich im ABBA Museum das Wirken der Band nachvollziehen, ein nachgebautes Tonstudio besuchen, die Original-Kostüme bekannter Videos und Auftritte bestaunen sowie lernen, was zur Trennung der Band führte.
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(Albert Einstein)