11/16/2025

Stille & Skurriles im Schleswig Dom

Im Anschluss an die Zerstörung der Wikinger-Siedlung Haithabu (Blog-Eintrag hier) gewann Schleswig an der gegenüberliegenden Schlei-Seite an Bedeutung und übernahm die Rolle der Handelsmetropole Haithabu.

Im Rahmen der Christianisierung wurde bereits nach der Gründung des Bistums Schleswig 947 n.Chr. ein erster Dom errichtet, dessen Größe und Lage jedoch nicht mehr rekonstruierbar ist. Der heutige Dom wurde 1134 das erste Mal offiziell erwähnt und beeindruckt mit seiner stattlichen Größe und wunderschönen Innenausstattung, vor allem den vielen Wandmalereien. 

Besonders interessante Wandgemälde sind im sog, "Schwahl" erhalten, einem dreiflügeligen Kreuzgang, der zwischen 1310 und 1320 n.Chr. entstand und als Prozessionsweg um den Domhof herumführt. Neben typisch christlichen Motiven aus dem Leben Jesu finden sich auch ungewöhnliche Deckenfresken voller Fabelwesen und humoriger Fratzen. Im Laufe der Jahre mussten die Malereien restauriert werden - wobei ein Restaurator sich die Freiheit herausnahm, Truthähne zu zeichnen - was später als Beweis dafür ausgelegt wurde, dass die Wikinger bereits vor Kolumbus in Amerika waren. 

Für die doch recht kleine Stadt Schleswig besitzt vor allem der Turm des Domes eine stattliche Größe - allein bis zur Aussichtsplattform müssen 241 Stufen erklommen werden. Eine nachträglich ergänzte Stahlkonstruktion stabilisiert den Turm, der durch Feuchtigkeit im Mauerwerk angegriffen war. Der Aufstieg lohnt sich und bietet schöne Ausblicke auf die Schlei und die historische Fischersiedlung Holm. 





























































































Nach dem anstrengenden Aufstieg bot sich eine Pause am Yachthafen an - im Kaphörnchen genoss ich  Cappuccino und Waffel mit Eis draußen in der Herbstsonne mit Blick aufs Wasser. 





1 Kommentar:

  1. Ein für diese kleine Stadt beeindruckender Dom. Die Bilder zeigen durch ihre phantasievolle Art der Aufnahme eindrucksvolle Details. Super!

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„Der Fortschritt lebt vom Austausch des Wissens.“
(Albert Einstein)